Mein Nachbar schnappte seinen schwarzen Rollkoffer am Griff, ging über unsere kleine Dorfstrasse und läutete bei mir an. Seine Wünsche für die Zeit nach der Abreise waren schon länger besprochen: Mülltonne am „Mülltag“ raus- und abends wieder reinstellen, die Zeitung aus dem Postkasten nehmen und den Garten, besonders aber die Blumen in den Töpfen wässern.
Ich öffnete die Haustür. Er wolle sich verabschieden, sagte er, zuvor nochmals an seine Wünsche erinnern. Er sei gut in der Zeit, meinte der Nachbar, und erzählte von diesen sonderbaren Gefühlen eines Hausbesitzers am Vortag der Reise. Wochenlang hatte er den Bergtouren entgegen gefiebert, akribisch Fahrpläne der Bahn, Hotelangebote und die Fahrpläne und Tarife der Bergbahnen im Internet studiert. Dabei sei täglich die Vorfreude gewachsen. Doch justament am Vortag der Reise plagte ihn die Unlust. Weiterlesen