Zu Besuch … im Zeppelin-Museum (Friedrichshafen)


„Sie haben Ihr Ziel erreicht!“

Voller Ehrfurcht durchschritt ich die uralten Türen. Das Gebäude wurde im klassischen Bauhausstil errichtet und beherbergt seit 1996 das Luftschiff-Museum.

Nach der Einstimmung im ersten Saal, in dem die Geschichte und Dimension der großen Schiffe Hindenburg und Graf Zeppelin dargestellt wird, wird klar, das man schon unter einer Nachbildung der halbseitig dargestellten Hindenburg steht. Das Museum wirkte von außen wirklich nicht nicht klein, hätte aber zweimal hintereinander in die 245 Meter der Hindenburg gepasst. Auch mehrere Riesenflugzeuge vom Typ Airbus A380 hätte man hintereinander in der Hindenburg parken können (wenngleich die Flügelspitzen seitlich herausgeschaut hätten!) Es verschlägt einem dem Atem! Alles war so gigantisch an der Hindenburg! Ich begann die Faszination in den Erzählungen meiner Großeltern zu verstehen, als sie mir vor über 30 Jahren vom Besuch des Luftschiffs Graf Zeppelin am damals europaweit größten Flughafen Münster-Handorf im Jahr 1939 erzählten. Um sich das Spektakel anzusehen, waren damals 100.000 Menschen zusammengeströmt …

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Über ein kleines Aluminium-Treppchen enterte ich auf und fand mich im Korridor vor zwei Räumen mit Fenstern schräg nach unten wieder. Genau wie im Hindenburg-Film gezeigt: „Leinen los – und ab dafür“ dachte ich. Ich konnte zwei Aufenthaltsräume der Passagiere sowie ein-, zwei Salons besichtigen. Die Zimmer mit den Doppelstockbetten waren sehr eng. Dennoch war die Illusion des Nachbaus sowie die Verarbeitung perfekt.

Über einen schmalen Gang ging es in den Ausstellungsbereich. Uniformen, Kompass, Sextant, Speisepläne und Materialien aller Art wurden ausgestellt.

Es war Zeit für eine kleine Pause im Museum-Restaurant, das das Thema Luftschiffe aufnahm. Der Mittagsimbiss war lecker, das Preisniveau moderat. Besonders schön: Mit der Tageskarte konnte ich meinen Besuch anschliessend fortsetzen. So mag man das doch: Pause einlegen und nach einer kleinen Stärkung mit neuer Kraft nochmals durch die Ausstellung streifen.

Eine Abteilung widmet sich der Konstruktion der riesigen Strukturen, der Ballast-Behälter und der Getriebe und wie man die Konstruktionen mit damaliger Technik fertigen konnte. Beeindruckend war die Darstellung der Herstellung und Einrichtung eines Hauptträgers – ohne Laser Vermessungsgeräte!

Weiter ging es in der Ausstellung: diesmal tauchte ich in die Geschichte der Luftschifffahrt ein. Diesmal ging es um die Nutzung von Luftschiffen im 1. Weltkrieg (Bombardierungen Londons und Luftschutzwarntafeln) und den Flugzeugträger der Amerikaner. Ich freute mich an den vielen schönen Exponaten, die man zusammengetragen hatte!

Wen wundert es da, dass die Amerikaner die deutschen Zeppeline zwischen den Kriegen nicht mit (nicht brennbarem) Helium belieferten, sondern statt dessen mit dem als Knallgas bekannten (explosivem) Wasserstoff geflogen wurde?

Speziell für Kinder

Für Kinder hatten sich die Museumsmacher übrigens besondere «Schmankerl» einfallen lassen: Kinder können sich im ersten Saal an der ersten Station einen kleinen Koffer aus faltbarer Pappe zusammenstecken. An der zweiten Station können sich sich einen Vordruck als Ticket ausfüllen lassen

Give aways des Museums

Kofferanhänger, Ticket, Datenblatt … und dann kann es los gehen!

An der 3. Station gibt es einen wieder ausfüllbaren Kofferanhänger und an der 4. Station  ein Telegrammvordruck. So gibt es etwas «Handfestes», das man auch mitnehmen kann und so bleibt etwas vom Museumsbesuch, der zu einem Erlebnis wurde! Von diesen „give-aways“ zu überschaubaren Kosten kann sich manches Museum die wohlbekannte Scheibe abschneiden!

Fazit

Museum: 3 Loks! (Muß man gesehen haben!)
Restaurant: 3 Loks
Preise Restaurant: 2 Loks

Siehe auch

Öffnungszeiten, Anfahrt & Eintrittspreise findet man auf der Webseite des Zeppelin Museum. Das Museum ist vom Bahnhof Friedrichshafen Stadt fußläufig zu erreichen.

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